Ferngesteuertes Segeln

kurz RC - Segeln, wird seit vielen Jahren im Rahmen der NAVIGA betrieben. Die Boote sehen zwar den großen Segelbooten ähnlich, sind aber keinem Original nachgebaut, sondern je nach Klassenbestimmungen optimiert.

Es sind reine Sportgeräte, konstruiert und gebaut nach modernsten Erkenntnissen aus Materialien der Hochtechnologie. Wie auch bei anderen Segelsportarten gibt es bei uns mehrere Klassen, angefangen mit der E - Klasse, der kleinsten - Rumpflänge max. 1 Meter, über die M-(Marblehead) Klasse - Rumpflänge max. 127 cm, zu den Tenratern, unserer größten Klasse - hier wird die Rumpflänge nach einer Formel in einem bestimmten Verhältnis zur Segelfäche errechnet. RC segeln wird auf der ganzen Welt betrieben, auf nationalen Ebenen gibt es unzählige Regatten, in vielen Ländern auch Staatsmeisterschaften, dann internationale Wettbewerbe bis hin zu Europa und Weltmeisterschaften. In vielen Ländern existieren Ranglisten aus denen sich die Teilnehmer für Staatsmeisterschaften und große internationale Wettbewerbe rekrutieren.

Die Basis bilden die Vereine, die Mitglieder der nationalen Verbände sind. Diese wiederum sind Mitglieder der NAVIGA, eines internationalen Verbandes, dessen Sitz in Österreich ist. Die Naviga betreibt außer dem Segeln noch viele andere Schiffsmodellsparten, die in Sektionen zusammengefaßt werden und jeweils von einem Sektionsleiter betreut werden.
Für das Ferngesteuerte Segeln ist die Sektion Segeln zuständig. Sie arbeitet das verbindliche Reglement aus, das wiederum aus den Vermessungsvorschriften für die einzelnen Klassen und den Wettfahrtregeln, die während einer Regatta angewendet werden, besteht. Die Sektion ist auch für die Veranstaltung von Kontinental und Europameisterschaften zuständig. Diese werden von einem nationalen Mitgliedsverband der NAVIGA durchgeführt.

Beim Ferngesteuerten Segeln werden die Befehle für das Ruder und für die Segelverstellung übertragen. Dadurch ist richtiges Segeln möglich. Da es mehrere verschiedene Frequenzen zur gleichzeitigen Benutzung gibt, kann in Gruppen wie bei den Regatten der Großen gesegelt werden. Diese Gruppen sind normalerweise bis zu 16 Boote groß. Ist das Starterfeld größer als ca 16 Boote, wird in mehreren möglichst gleich großen Gruppen gesegelt. Es kommt hier auf gutes Erkennen des Windes, taktisches Geschick und gutes räumliches Sehen an. Die Wettfahrtregeln sind bis auf kleine Anpassungen mit den Großen ident.Die Vermessungsvorschriften sind natürlich ganz spezifisch auf die einzelnen Klassen zugeschnitten.

Zur Beschaffung der Boote gibt es mehrere Möglichkeiten, je nach Geschick und Ambitionen des Seglers. Entweder man baut ein Boot komplett selbst, was aber umfassende Kenntnisse in Metall-, Kunststoffverarbeitung und Segelmachen erfordert. Meist werden die Einzelteile bei zuständigen Firmen eingekauft und die Boote dann selbst fertiggestellt. Man kann aber auch ein regattafertiges Boot komplett einkaufen, was allerdings ziemlich teuer kommt. Auf der anderen Seite aber kostet dann der Betrieb des Bootes praktisch nichts und so ein Boot wird normalerweise auch nicht kaputt. Es fallen dann nur mehr die Reisekosten zu den Veranstaltungen an.

Manfred Wolfinger, Sektionsleiter S